Vor ein paar Tagen stolperte ich bei Mastodon über einen Artikel des Magazins Spektrum mit dem Titel: Fremde Bäume unerwünscht?! Kern des Textes von Journalist Andreas Frey ist, dass Naturschützer gebietsfremde Pflanzen ablehnen, obwohl manche davon besser mit den Klimaveränderungen hierzulande klarkommen als heimische Bäume und Sträucher.
Von „Neophytenfeindlichkeit“ und „Ökologischer Xenophobie“ ist da die Rede, uiuiui! Bis dahin war mir gar nicht klar, dass es im Garten- und Landschaftsbau so ideologisch zugeht. Auslöser der Debatte: Die Kürung der Roteiche zum Baum des Jahres 2025. Die ist nämlich nicht von „hier“, ist keine „deutsche Eiche“, sondern eine nordamerikanische.
Anerkannte Naturschützer diverser Verbände und „Plantfluencer“ sind darüber ziemlich erzürnt und tun dies lautstark in den Sozialen Medien kund – und damit traf Frey bei mir einen wunden Punkt. Ich hatte natürlich auch schon den Beitrag von Tiktoker Robinga Schnögelrögel gesehen, der die Entscheidung ganz schön, ähm, nun ja, zum Kotzen fand. Aber ist die Kritik eigentlich gerechtfertigt?
Da fühlte ich mich doch ein bisschen ertappt. Auf der einen Seite also das anerkannte Wissenschaftsmagazin Spektrum, das Forscherinnen und Forscher zu Wort kommen lässt. Und auf der anderen Seite einen sympathischen und witzigen Influencer mit großer Reichweite, der zwar einen eigenen Naturgarten, aber sein Wissen – so wie ich – wohl aus dem Internet bezogen hat. Zumindest anfangs, mittlerweile studiert er wohl „irgendwas mit Pflanzen“ (habe ich in diesem Internet gelesen).
Dieser Spektrum-Artikel jedenfalls hat mich daran erinnert, dass ich nie so werden wollte – so einseitig informiert und naja, leichtgläubig. Klar, hier geht es „nur“ um Gartenarbeit. Dennoch möchte ich gut informiert Entscheidungen treffen und nicht ideologisch voreingenommen. Deshalb bin ich in die Bibliothek gegangen und habe mir Bücher ausgeliehen, die sich auch mit Gartenmythen auseinandersetzen.
Ich werde bei Gelegenheit berichten, was ich gelernt und ausprobiert habe – und zu welchem Schluss ich bei der ein oder anderen Debatte gekommen bin.

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